Problembereiche menschlichen Wirkens
Unsere verschwenderische Lebensweise und unser Streben nach immerwährendem Wachstum und Wohlstand führen zu Problemen der menschlichen und jeglicher Existenzen. Wir greifen in natürliche Abläufe mit nicht überschaubaren Folgen ein, verschwenden Ressourcen, vernichten Lebensräume und beanspruchen sämtliche Nischen der Erde für uns.
Wir unterschätzen die Gefahren durch Atomenergie.
Die Kernkraftkatastrophen am 30.04.1986 in Tschernobyl und am 11.03.2011 in Fukushima sind der tragische Beweis dafür, dass die Nutzung der Atomkraft große Gefahren birgt. Sicherheitsvorkehrungen, Garantieversprechungen und internationale Abkommen können Unfälle mit lebenszerstörenden Folgen durch freiwerdende Radioaktivität nicht vollkommen ausschließen.
Radioaktive Strahlung ist für alle Lebewesen und damit auch für uns Menschen schädlich. Sie verursacht schwere Erkrankungen oder führt gar zum Tod. Körperfrühschäden äußern sich spätestens nach wenigen Wochen, Spätschäden wie Tumorerkrankungen nach Jahren oder Jahrzehnten und Erbschäden erst bei der Nachkommenschaft der folgenden Generationen.
Radioaktiver Abfall
Bei der Kernspaltung entsteht radioaktiver Abfall, der für alle Lebewesen über viele Generationen hinweg eine (tödliche) Gefahr darstellt. Dieser Abfall muss daher in unterirdischen Endlagern aufbewahrt werden. Einige radioaktive Stoffe strahlen mehrere Millionen Jahre lang, beispielsweise Uran. Die geologischen Gegebenheiten eines Endlagers müssen in diesen Fällen also so beschaffen sein, dass sie die Strahlung der Stoffe über Millionen von Jahre nach außen abschirmen. Doch wer kann schon voraussagen, welche Prozesse innerhalb eines so langen Zeitraums im Lager ablaufen werden?
Wir betreiben Raubbau durch die Nutzung fossiler Ressourcen.
Kohle, Erdgas und Erdöl sind begrenzt vorhandene fossile Brennstoffe. Doch die weltweite Nachfrage nach diesen Energieträgern wächst. Ihr Abbau ist fast immer mit gravierenden Eingriffen in die Umwelt verbunden. Dies ist ein Problem für die vom Abbau betroffenen Ökosysteme, aber auch für die Menschen, die in unmittelbarer Nähe zum Abbaugebiet leben. Denn häufig entstehen durch den Abbau giftige Dämpfe und verunreinigte Wässer, die allen vor Ort lebenden Organismen schaden.
Reservoirs fossiler Rohstoffe
Da immer wieder neue Reservoirs fossiler Rohstoffe erschlossen werden, ist die Abschätzung ihrer zukünftigen Nutzungsdauer schwierig. Insbesondere die arktische Eiskappe gerät wegen ihres zunehmenden Abschmelzens zusehends in den Fokus der Rohstoffkonzerne und der arktischen Anrainerstaaten Russland, Norwegen, Dänemark, Kanada und USA. Der Grund: Unter dem Eis befinden sich je nach Region große Mengen wertvoller Rohstoffe wie Erdöl, Edelmetalle und Seltenerdmetalle. Ist das „ewige“ Eis stark genug zurückgegangen, können hier neue Abbaugebiete erschlossen werden – mit kaum absehbaren Folgen für die dortigen Ökosysteme.
Der Erde geht die Luft aus.
Durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl sowie Erdgas und durch die Treibstoffverbrennung in Fahrzeugen und Flugzeugen entsteht eine riesige Menge Kohlenstoffdioxid (CO2). Die Biosphäre unserer Erde muss jährlich mit immer mehr Tonnen CO2 fertig werden. Hinzu kommen andere klimaschädliche Gase wie Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Die Folge des Gasausstoßes ist der globale Klimawandel – ein natürlicher Prozess, der durch die Aktivitäten des Menschen aber rapide beschleunigt wird.
Kohlenstoffdioxid als Pflanzennahrung
Kohlenstoffdioxid ist die Nahrung der grünen Pflanzen. Mit Hilfe der Sonnenenergie bauen sie aus Kohlenstoffdioxid und Wasser Glucose auf, wobei Sauerstoff freigesetzt wird. Etwa 40 Prozent des Sauerstoffs in unserer Atmosphäre werden in den tropischen Regenwäldern produziert. Diese riesigen Wälder wirken als regelrechte CO2-Senker und stabilisieren dadurch das Weltklima. Je mehr CO2 freigesetzt wird, umso mehr Pflanzen werden benötigt, um diesen Ausstoß zu kompensieren.
Zerstörung der Regenwälder
Wir zerstören die Regenwälder. Oft werden sie gerodet, um freie Flächen für den Rohstoffabbau, die Viehhaltung oder den Anbau von Soja oder Ölpalmen zu schaffen. Jährlich umfasst die Abholzung der Regenwälder weltweit etwa die dreifache Fläche der Schweiz. Viele Lebewesen sind dadurch bereits verschwunden, einige sind stark gefährdet, so die Orang-Utans auf Sumatra und Borneo, die aufgrund von Rodungen und Wilderei immer weiter zurückgedrängt werden. Für das Weltklima bedeutet die Abholzung der Regenwälder einen zunehmenden Temperaturanstieg – bis zu fünf Grad mehr sollen es zum Ende des Jahrhunderts sein.
Wir verbrauchen zu viel Wasser.
2018 lag der tägliche Wasserbedarf in Deutschland bei durchschnittlich 127 Litern pro Person und war damit höher als in den vergangenen Jahren. Hauptgrund dafür war die ungewöhnlich trockene Witterung. Heute sind über 3 Milliarden Menschen von Wassermangel betroffen. Wie andere große Industriestaaten trägt Deutschland zu den Wasserproblemen in anderen Teilen der Welt bei. Es importiert z. B. Baumwolle und Rindfleisch, für deren Herstellung teils riesige Wassermengen benötigt werden.
Wir müssen unserem Körper täglich 2 bis 3 Liter Wasser zuführen. Bei starker körperlicher Beanspruchung und bei hohen Temperaturen kann der Bedarf auf das Fünffache ansteigen. Da es vielerorts zunehmend wärmer wird, wird auch der Pro-Kopf-Bedarf zukünftig steigen. Täglicher durchschnittlicher Wasserbedarf in Deutschland pro Person (Stand: 2017): Körperpflege (baden, duschen, Körperpflege): 47 Prozent; Toilettenspülung: 33 Prozent; Waschen: 15 Prozent; Kleingewerbe: 11 Prozent; Geschirrspülen: 7 Prozent; Reinigung (Räume, Garten, Auto): 7 Prozent; Essen, Trinken: 5 Prozent.
Wasserressourcen der Erde
Die gesamte Wassermenge der Erde wird auf etwa 1,36 Milliarden Kubikkilometer geschätzt. Hiervon befinden sich 97,2 Prozent in den Ozeanen, 2,15 Prozent sind als Eis sowie Schnee am Nord- und Südpol und in den Gletschern gebunden, 0,625 Prozent lagern unterirdisch als Grundwasser. Lediglich 0,017 Prozent des Wassers entfallen auf sämtliche Flüsse und Seen. Der Rest von 0,001 Prozent ist in der Atmosphäre enthalten.
Wir schaffen sterile Gärten.
Exotische Nadelholzarten, Zierrasen, Ziersträucher, befestigte Wege und Abgrenzungen sind weit verbreitete Gestaltungselemente in unseren Gärten. Oft kommen außerdem künstliche Dünger, Gifte und elektrisch oder mit Treibstoff betriebene Geräte zum Einsatz. All dies führt dazu, dass solche Gärten Tieren keine Rückzugsmöglichkeiten und keinerlei Nahrungsangebot bieten. Dabei werden Gärten wegen schrumpfender naturbelassener Flächen immer wichtiger für Insekten, Vögel und Kleinsäuger!
Keine naturnahe Gartengestaltung
In steril angelegten und intensiv gepflegten Gärten leben keine Marienkäfer, Schmetterlinge, Ohrwürmer oder Spinnen, nistende Vögel fehlen ebenfalls. Auch Eidechsen, Kröten, Grasfrösche und Igel finden hier weder Unterschlupf noch Nahrung. Darüber hinaus können die Gartenpflanzen Regenwasser oft nicht vollständig nutzen, da die versiegelten Flächen das Wasser zum Teil ableiten, bevor es vom Boden aufgenommen werden kann. Hier muss daher besonders häufig gezielt gegossen werden, was wiederum den Wasserverbrauch erhöht.
Wir machen unsere Wälder krank.
Das Ökosystem Wald ist vor allem wegen Übersäuerung der Böden durch Stoffeintrag aus der Luft (saurer Regen) und durch den Eintrag bestimmter Dünger wie Gülle sehr geschwächt. Hinzu kommt der Verlust der natürlichen Artenvielfalt durch einseitige Bewirtschaftung. Darüber hinaus sind Monokulturen nicht sehr widerstandsfähig. Den in Deutschland vielerorts künstlich angelegten Fichtenwäldern zum Beispiel setzen die zunehmende Trockenheit und Erderwärmung besonders zu.
Symptome sterbender Bäume:
- vorzeitiger Nadel- und Blattabfall bei Laub- und Nadelbäumen
- Storchennestkrone und Klebäste bei der Tanne
- Lamettabildung und Angsttriebe bei der Fichte
- Nadelverfärbung (Punktnekrosen) bei der Fichte
- Absterben der Feinwurzeln
Wir quälen Tiere durch die Massentierhaltung.
In der modernen Massentierhaltung spielen die Tiere nur in den Ertragsstatistiken eine Rolle. Weil sie lediglich als Ware betrachtet werden, wird auf ihre Bedürfnisse und Gewohnheiten kaum oder gar keine Rücksicht genommen. Abnehmer und Konsumenten, die auf billiges Fleisch in großen Massen setzen, unterstützen mit ihrem Kauf die grausamen Haltungsbedingungen. Doch auch die deutsche Politik tut noch viel zu wenig für eine Verbesserung der Zustände.
Tiertransporte
Die rücksichtslosen Methoden der Abnehmer von Schlachttieren sind alarmierend. Sie orientieren sich am größtmöglichen Profit. Dafür werden die völlig verängstigten Tiere oft Hunderte bis Tausende von Kilometern weit transportiert (nicht selten auch auf Frachtschiffen) und erleiden Durst und Hunger, bis sie in den Schlachthöfen ankommen. Auf dem Transportweg werden häufig Tiere verletzt oder sterben qualvoll in den Transportcontainern. Immer wieder kommen solche Missstände ans Licht, doch fehlende Kontrollen und lasche Gesetze verhindern ein Umdenken bei den Produzenten und Abnehmern.
Wir zerstören Lebensräume.
Egal, ob Waldrodung, Eintrag von Schadstoffen in Böden und Wässer oder die Errichtung von Industrie-anlagen – Eingriffe des Menschen in natürliche Lebensräume führen zwangsläufig zu veränderten Lebensbedingungen für die dort lebenden Organismen. Nur wenige Arten überleben, die meisten werden verdrängt oder sterben sogar aus. Damit brechen ganze Ökosysteme zusammen.
Rote Listen
Die Roten Listen dokumentieren den Untergang der Arten. Sie liefern die Grundlage für die Artenschutz-gesetzgebung und die Artenschutzprogramme der Länder. Ihr Zweck ist erst dann erfüllt, wenn durch konkrete Maßnahmen alle gefährdeten Arten in ihrer natürlichen Umgebung gerettet sind.
Jede gefährdete Art wird in der Roten Liste einer von 5 Gefährdungskategorien zugeordnet:
- Gefährdungskategorie 0: ausgestorbene oder verschollene Arten, die noch vor 100 Jahren gelebt haben
- Gefährdungskategorie 1: vom Aussterben bedrohte Arten, die nur noch vereinzelt in sehr kleinen Populationen auftreten
- Gefährdungskategorie 2: stark gefährdete Arten, die nur noch in kleinen Beständen vorkommen und signifikant zurückgehen oder regional verschwunden sind
- Gefährdungskategorie 3: gefährdete Arten mit regional kleinen Beständen, die vielerorts zurückgehen oder verschwunden sind
- Gefährdungskategorie 4: potentiell gefährdete Arten, die im Verbreitungsgebiet nur wenige kleine Vorkommen besitzen oder die in kleinen Populationen am Rande ihres Areals leben
Wir haben den Apollofalter so gut wie ausgerottet.
Der Apollofalter (Parnassius apollo) lebt an felsigen Hängen mit viel Sonneneinstrahlung. Seine Raupen ernähren sich von der Weißen Fetthenne (Sedum album). Wo sie nicht wächst, können sich die Raupen nicht ansiedeln. Durch die Zerstörung seiner natürlichen Lebensräume ist der Apollofalter vom Aussterben bedroht. In Deutschland führte neben dem Einsatz von Insektiziden die Entfernung alter Weinbergmauern, die von der Fetthenne besiedelt waren, zum starken Rückgang des Schmetterlings.
Wir haben dem Eisvogel den Lebensraum genommen.
Der Eisvogel (Alcedo atthis) brütet in einer in das sandig-lehmige Steilufer gegrabenen Röhre. Der größte Feind des Eisvogels ist der Mensch, denn er verwandelt die Gewässer in befestigte Abflusskanäle. Die natürlichen Steilufer verschwinden zunehmend. Dies gilt auch für den Ulmer Raum, in dem die Donau begradigt wurde. Der daraus resultierende fehlende Lebensraum hat den kleinen Vogel mit der auffälligen Federfärbung auch hier selten gemacht.
Wir haben den Feuersalamander verdrängt.
Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) lebt in feuchten Laubwäldern mit klaren, sauerstoff-reichen und sommerkalten Fließgewässern. Solche Lebensräume gibt es bei uns kaum noch, deshalb ist der Salamander hier selten geworden. Ein weiterer Grund für seine Seltenheit ist der Befall durch einen aus Südostasien eingeschleppten Pilz. Er ruft Geschwüre auf der Salamanderhaut hervor, in die Bakterien eindringen können. Viele Feuersalamander sterben daran.
Wir ziehen durch unsere Lebensweise die Ratten an.
Seit der Mensch sesshaft ist, Vorräte anlegt und Abfälle produziert, behauptet sich an seiner Seite als gehasster und gefürchteter Untermieter die Ratte. Weltweite Verbreitung erlangten die Nagetiere durch den Menschen, vor allem als blinde Passagiere auf Schiffen. In Ulm wie auch in anderen Städten leben mehr Ratten als Menschen. Selbst großangelegte Vernichtungsfeldzüge haben ihre Ausbreitung nicht verhindern können.
Ratten sind Anpassungskünstler. Sie leben in komplizierten Lebensgemeinschaften und besitzen eine grenzenlos scheinende Anpassungsfähigkeit. Die Nagetiere sind äußerst gewandte Kletterer und aus-dauernde Schwimmer. In dunklen Gängen und Schlupfwinkeln vermögen sie sich bestens zu orientieren. Zudem haben die Ratten ihre Ernährungsweise gut an den Menschen und dessen Abfälle angepasst.
Krankheitsüberträger
Der Mensch fürchtet die Ratten, denn sie gelten als Überträger gefährlicher Krankheiten, deren Erreger sie in die unmittelbare Nähe des Menschen bringen. Mitte des 14. Jahrhunderts löschten die Tiere durch die Verbreitung der Pest ein Drittel der europäischen Bevölkerung aus. Doch bedenken Sie: Oft sind Ratten nur so dreckig wie wir selbst.
Wir produzieren zu viel Fleisch.
Für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch werden bis zu 16 Kilogramm Futtermittel benötigt. Als einer der größten Fleischproduzenten Europas kann Deutschland wegen seiner dichten Besiedlung nicht so große Futtermengen produzieren und ist daher zu einem bestimmten Anteil auf den Import von Soja und Co. angewiesen. Für den Sojaanbau wird unter aderem in Brasilien Regenwald gerodet. Dies verstärkt wiederum die Effekte des Klimawandels.
Ressourcenverbrauch
Einen großen Beitrag zum Klimawandel leistet die konventionelle Tierhaltung. Die klimarelevanten Treibhausgase Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid bzw. Lachgas (N2O) fallen hierbei besonders ins Gewicht. Zudem wird sehr viel Wasser benötigt, insbesondere für den Futtermittelanbau. Insgesamt (Pflanzenanbau, Trinkwasser, Stallreinigung) werden für 1 kg Rindfleisch 15.500 Liter Wasser verbraucht.
Überdüngung
Die Massentierhaltung sorgt für eine Überdüngung der Böden. Im Jahr 2017 wurden 27,1 Millionen Schweine, 12,4 Millionen Rinder, 1,8 Millionen Schafe und 41 Millionen Legehennen in Deutschland gehalten. Infolgedessen entstanden 208 Millionen Kubikmeter Gülle, Jauche und Gärreste. Diese wurden als Dünger für Äcker und Weiden verwendet. Das Problem: Es wird zu viel und außerdem oft zum falschen Zeitpunkt gedüngt. Dies führt dazu, dass die Nährstoffe nicht vollständig von den Nutzpflanzen aufgenommen oder von den Böden gespeichert werden können. Stattdessen landen sie im Grundwasser und verursachen erhöhte Nitratgehalte. Nitrat kann im Organismus in gesundheitsschädigendes Nitrit umgebaut werden. Da ein großer Anteil des Trinkwassers hierzulande aus Grundwasser gewonnen wird, steigen die Kosten und der Aufwand für dessen Aufbereitung durch die Nitratbelastung.
Wir produzieren zu viel Müll.
Hausmüll, Sperrmüll, Garten- und Marktabfälle, Straßenkehricht und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle ergaben in Deutschland im Jahr 2016 etwa 46,6 Millionen Tonnen sogenannten Siedlungsmüll. Auf den Einzelnen gerechnet lag die Jahresmenge bei 565 Kilogramm pro Erwachsenem. Mittlerweile kann viel Müll verwertet werden (in Deutschland 95 Prozent im Jahr 2016). Trotzdem wird noch zu viel weggeworfen: Der Siedlungsmüll pro Kopf in Deutschland ist im europäischen Vergleich sehr hoch.
Wir reisen zu viel mit dem Flugzeug.
Der Flugverkehr trägt stark zur globalen Klimaerwärmung bei, denn beim Verbrennen des Flugzeugtreibstoffs Kerosin entstehen vor allem die klimarelevanten Gase Kohlenstoffdioxid und Stickoxide. Außerdem wird Wasserdampf frei, aus dem sich in großen Flughöhen Kondensstreifen bilden. Aus diesen entstehen wiederum Zirruswolken, die zur Erderwärmung beitragen, indem sie die langwellige Wärmestrahlung daran hindern, ins All zu entweichen.
Wir verändern das Erbgut von Lebewesen.
Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse kann der Mensch heute in die Erbsubstanz von Lebewesen eingreifen und damit die Vererbung von Merkmalen beeinflussen. Gezielte Genmanipulation kommt beispielsweise bei der Herstellung von Arzneimitteln wie Humaninsulin zum Einsatz. Doch die Folgen der Veränderung von Lebewesen nach den Vorstellungen des Menschen sind oft nicht einschätzbar oder gar völlig unbekannt, weshalb die Gentechnik in vielen Bereichen kritisch hinterfragt wird.
Wir verbrauchen zu viel Land.
Das Ziel des Bundes ist es, täglich maximal 30 Hektar zu verbrauchen. Auf Baden-Württemberg bezogen dürften damit pro Tag maximal 3 Hektar wegfallen. Im Jahr 2018 betrug der Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsflächen hier allerdings 4,5 Hektar pro Tag. Versiegelte Böden verhindern das Versickern von Regenwasser weitestgehend, was ein Auffüllen der Grundwasservorräte verhindert. Bei starken Regenfällen kann es aufgrund dessen zu Überschwemmungen kommen.
Begradigung der Donau
Durch die Flusskorrektion verlor auch die Donau bei Ulm ihre natürliche selbstregulierende Dynamik und Artenvielfalt. Das Gögglinger Altwasser erinnert an vergangene Zeiten, als sich die Donau durch das Donautal schlängelte. Auch die Gronne und der Lichternsee sind von der Donau abgetrennte Altarme, die erst in der Nachkriegszeit zwischen 1953 und 1968 zu Rückhaltebecken für die flussabwärts liegenden Kraftwerke ausgebaggert und erweitert wurden.
Wir vermehren uns explosionsartig.
Derzeit leben über 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde, 9,7 Milliarden werden es laut Prognosen im Jahr 2050 sein. Die Geburtenraten in armen Ländern sind besonders hoch. Der Grund hierfür ist neben der vermeintlichen Altersabsicherung durch möglichst viele Kinder vor allem das junge Alter der Frauen bei der ersten Geburt. Zudem wollen viele der Frauen verhüten, werden durch Unterdrückung, fehlende Verhütungsmittel oder mangelnde Aufklärung allerdings daran gehindert.
Technische Hilfsmittel
Dank technischer Hilfsmittel dringt der Mensch heute in sämtliche Lebensräume der Erde vor. Er hat seine Lebensbedingungen durch erhöhte Nahrungsmittelproduktion, schützenden Wohnraum mit Heizung, Wasseranschluss und Stromversorgung wesentlich verbessert. Der wissenschaftliche Fortschritt führt zu einer noch nie dagewesenen Mobilität, Kommunikationsfähigkeit und Beherrschbarkeit der Natur. Viele dieser Errungenschaften stehen aber nur einem Teil der Weltbevölkerung zur Verfügung: Jederzeit verfügbares Trinkwasser aus dem Wasserhahn beispielsweise ist ein ungekannter Luxus in vielen Regionen der Welt.
Wir beuten die Welt und Menschen aus.
Obwohl die Bevölkerung der sogenannten reichen Länder einen geringen Anteil an der Gesamtbevölkerung der Erde ausmacht, beanspruchen gerade diese Länder besonders viel Energie und verbrauchen große Mengen der Erdressourcen. Oft stammen diese nicht aus dem eigenen Land: Ärmere Länder werden in diesen Fällen für die Gewinnung der Rohstoffe ausgebeutet, genutzt werden sie aber wiederum im eigenen Land.
Wir leben in einer zunehmend künstlichen Welt.
Wir sind Erfinder und Schöpfer einer künstlichen Welt, die viele von uns befängt und krank macht. Luftschadstoffe, Umweltgifte sowie eine ungesunde Lebensweise gehen damit einher. Und immer häufiger wirkt sich unsere berufliche Überforderung, hervorgerufen durch die Flut an Informationen und Anforderungen, auf unser Privatleben aus – wir sind dauerhaft gestresst und kommen nicht mehr zur Ruhe.
Tabakkonsum
In Deutschland rauchen etwa 24 Prozent der Erwachsenen und 7 Prozent der 12- bis 18-Jährigen. Jährlich sterben hierzulande 120.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Rauchen ist in 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle der Verursacher. Auch von Rachen- und Kehlkopfkrebs sind meistens Raucher betroffen. Darüber hinaus erhöht Passivrauchen unter anderem das Risiko, an Lungen- oder Kehlkopfkrebs zu erkranken.
Info Deutsche Krebshilfe: www.krebshilfe.de